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Inklusive Gesellschaft? Im HSK offenbar kein Thema

Allerorten diskutiert man über Wege in eine sogenannte „inklusive Gesellschaft“. Dabei geht es nicht um Integration, das Ziel heißt: „Gemeinsamkeit von Anfang an“. Eine Gesellschaft ohne Sonderwelten. Dafür müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die der Tatsache gerecht werden, dass nicht alle Menschen gleich sind. Auch im Hochsauerlandkreis redet man darüber, die entsprechenden Rahmenbedingungen will man aber offenbar nicht (selbst) schaffen.

So soll beispielsweise die finanzielle Förderung der Mobilen Sozialen Dienste (MSD) im Kreis bis 2015 vollständig eingestellt werden. Der HSK argumentiert hier u.a. damit, dass…

in mehreren Kommunen im Kreisgebiet Bürgerhilfevereine gegründet wurden, die vergleichbare Zielsetzungen verfolgen wie die MSD. Konkrete Beispiele sind bereits in den Kommunen Hallenberg, Winterberg, Medebach, Marsberg und Brilon zu finden. In der Stadt Arnsberg wurde vor 1,5 Jahren das Projekt „Arnsberger Senioren Service“ initiiert, welches ähnliche Zielsetzungen verfolgt. Sowohl die Bürgerhilfevereine als auch das Projekt der Stadt Arnsberg werden ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement getragen.

Dabei geht es um Einsparungen in Höhe von immerhin rund 140.000,00 € jährlich. Angesichts der angespannten Haushaltslage mag dies auf der ersten Blick ein gewichtiges Argument zu sein. In Relation zu den deutlich höheren Kosten anderer Subventionen des Kreises wirkt die Summe dagegen schon ganz anders. Vor allem aber erschließt sich bei genauerer Betrachtung die symbolische Wirkung der geplanten Einsparmaßnahmen: Wieso für etwas zahlen, wenn man es (vermeintlich) auch für lau bekommt?

Dies ist bedenklich. Denn der Kreis sollte bei der Schaffung von Rahmenbedingungen (für eine inklusive Gesellschaft) mit gutem Beispiel vorangehen. Stattdessen verlässt man sich lieber auf ehrenamtliches Engagement, dass zwar ohne Zweifel wichtig ist und den engagierten Bürgern hoch angerechnet werden muss, tatsächlich aber doch gar nicht flächendeckend existiert.

Gleiches gilt für das Sozialticket. Während benachbarte Kreise wie beispielsweise Olpe oder Siegen-Wittgenstein dem vergünstigten ÖPNV-Fahrschein immerhin probeweise grünes Licht geben, lehnt der HSK die Einführung mit dem Verweis auf unkalkulierbare Kosten ab. Dabei hätte das Ticket ohnehin vorwiegend symbolische Bedeutung gehabt. Denn für viele Bedürftige wäre auch der vergleichsweise günstige Preis immer noch zu hoch gewesen.

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